Über Sozialphobie
Schüchternheit kann auch krank machen!
Vielen, die sich durch den notwendigen sozialen Umgang mit anderen Personen unter Druck gesetzt fühlen, ist nicht bewusst, dass sie an einer Krankheit leiden. Da man Kontakten mit anderen Menschen im Alltag kaum ausweichen kann, stehen die Betroffenen mitunter dauerhaft unter einem unerhörten Stress, der zu weiteren körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen führen kann. Depressionen, chronische Krankheiten, Flucht zu Suchtmitteln und soziale Isolation können die Folge sein.
Häufige Symptome dieser Angst sind u.a. verkrampftes Verhalten, Schwitzen, Erröten, Sprachhemmungen. Meist versuchen die Betroffenen sich diese Symptome nicht anmerken zu lassen, was selten überzeugend gelingt und eher zu einem kontrollierten Verhalten führt, dem jegliche Spontaneität fehlt. Die Ursachen liegen meist in einem labilen Selbstbewusstsein begründet und der Besorgnis, dass man dauerhaft von anderen bewertet und beobachtet wird und diesen scheinbaren Anforderungen nicht standhalten kann.
Soziale Ängste beginnen oft in der Jugend, zentrieren sich um die Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen in verhältnismäßig kleinen Gruppen (nicht dagegen in Menschenmengen) und führen schließlich dazu, dass soziale Situationen vermieden werden.
Im Unterschied zu den meisten anderen Phobien sind soziale Phobien bei Männern und Frauen gleich häufig. Sie können klar abgegrenzt sein und beispielsweise auf Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit oder Treffen mit dem anderen Geschlecht beschränkt sein. Oder sie sind unbestimmt und treten in fast allen sozialen Situationen außerhalb des Familienkreises auf.
Soziale Phobien sind in der Regel mit einem niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Die Symptome können sich bis hin zu Panikattacken verstärken. In extremen Fällen kann beträchtliches Vermeidungsverhalten schließlich zu vollständiger sozialer Isolierung führen.
Wenn du wissen möchtest, ob auch du unter sozialen Ängsten leidest, kannst du hier einen Test machen.
Text übernommen von Selbsthilfegruppe Sozialphobie Mannheim